Rotatoren-Manschette
ROTATORENMANSCHETTENDEFEKTE
DEFINITION:
Als Rotatorenmanschette (Schulter-Muskel-Sehnen-Kappe) wird beim Menschen eine Gruppe von vier Muskeln im Schultergelenk bezeichnet: Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus, Musculus teres minor und Musculus subscapularis.
URSACHEN FÜR LÄSIONEN DER ROTATORENMANSCHETTE:
• Sturz auf den gestreckten, meist abgespreizten Arm
• Stattgehabte Schulterluxation
• Chronisch entzündliche degenerative Prozesse, Verkalkungen
• Chronisches Impingement / Schulterengpassyndrom
SYMPTOME:
Typischerweise leiden die Patienten mit Rotatorenmanschettendefekten unter ausgeprägten Schmerzen, die über Wochen und Monate anhalten und durch bestimmte Bewegungen provozierbar sind. Die Folgen sind neurogene, strukturelle oder schmerzbedingte Kraftminderung sowie Ausstrahlen der Schmerzen in Richtung Hals oder Ellbogen.
DIAGNOSE:
Zu Beginn der Diagnostik steht die klinische Untersuchung durch den Arzt. Eine ausführliche Anamnese, standardisierte Bewegungstest wie z.B. für den
• M. Supraspinatus:
Null Grad Abduktionstest
90 Grad SSP Test in Innenrotation (JOBE-Test)
• M. Subscapularis:
Lift Off Test (GERBER): M. subscapularis Insuffizienz
Drop sign: Insuffizienz der Aussenrotatoren. Der passiv nach aussen rotierte Arm kann aktiv nicht in dieser Position gehalten werden.
• M. Infraspinatus:
M. Infraspinatus-Test
Belly-Press-Test
sind die Voraussetzung für die Planung der apparativen bildgebenden Diagnostik mittels Röntgen, Sonographie und MRT (Magnetresonanztomographie). Diese Geräte stehen in der Sportclinic Zillertal zur Verfügung, wodurch die umfassende Diagnostik und Befundbesprechung in einer Sitzung abgeschlossen werden kann.
THERAPIE:
Liegen den Beschwerden ausgeprägte pathophysiologische Ursachen (z.B. Riss der Rotatorenmanschette) zugrunde, ist die Gelenksspiegelung (Arthroskopie) und die Naht der Muskel- bzw. Sehnendefekte die Therapie der Wahl. Auch vollständige Muskelabrisse können durch spezielle Implantate (Ankersysteme) am ursprünglichen Ansatzpunkt refixiert werden.
NACH DER OPERATION/REHABILITATION/PHYSIOTHERAPIE:
Je nach Dauer und Art des Eingriffes legt der Operateur die rehabilitativen Maßnahmen und deren zeitliche Abfolge individuell fest. Durch die regelmäßigen Verlaufskontrollen und Nachsorgeuntersuchungen werden Defizite frühzeitig erkannt und krankengymnastisch ausgeglichen. Eine längerdauernde Immobilisation (Ruhigstellung mittels Schulter-Arm-Bandage) ist je nach Größe des Defektes nötig. Starke Schmerzen sind nach einer Schultergelenksspiegelung nicht zu erwarten, bzw. sind mit den entsprechenden schmerzstillenden Medikamenten gut behandelbar.